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IRIS


 

Nun stand er wieder vor dem Tore und war ratlos. Er wollte gerade aufgeben, als sein Blick sich zufällig den Himmel zuwandte. Vor dem blauen Hintergrund bewegte sich etwas. Und es wurde langsam größer. Etwas fiel vom Himmel. Und es funkelte.

Erschrocken drückte Shixin sich mit dem Rücken an das Tor. Dabei berührte er mit seinen Fingern das selbige. Augenblicklich verschwand es im Boden und er fiel rückwärst auf den hintern. Schnell und leicht panisch sah er sich um. Nachdem er sich davon vergewissert hatte, dass auch hier, wie in allen anderen Gebäuden, die er schon erforscht hatte, alles ruhig und verlassen wirkte, ging er einige Schritte hinein. Sobald er drin war, schloss sich das Tor wieder geräuschlos.

Shixin sah nach draußen. Wie bei vielen Gebäuden, ließen auch hier die Wände das Licht von außen hinein. Aus dem Funkeln am Himmel war eine Gestalt geworden. Sie hing an ein großes weißes Dreieck und segelte in engen Kurven zu Boden. Als es aufsetzte, faltete sich das Dreieck so schnell zusammen, dass er nicht mitbekam, wo es verschwand. Die Gestalt sah sich um und zog den Anzug, der blau wie das Meer schimmerte, aus.

Verblüfft sah Shixin genauer hin.

Es war eine Frau. Er erinnerte sich dunkel an seine Mutter. Sie war früh gestorben. Da war er noch klein gewesen und musste von dann an allein sich um sich selbst kümmern. Es war eindeutig eine Frau. Allerdings war sie nackt, mindestens einen Kopf größer als er, und hatte eine wesentlich hellere Haut als er. Sie zog jetzt ein Stofftuch aus dem Anzug, der steif neben ihr stand, raus. Wie von allein umschloss dieser sie und bildete einen Hautengen Anzug mit einigen handgroßen Ausbeulungen. Auch dieser Anzug war Meeresblau. Nur ihre Hände blieben frei.

Shixin hatte in seinen ganzen Leben noch nie jemanden anderes gesehen. Die Herren dieser Welt waren schon lange verschwunden hatte seine Mutter ihn erzählt. Außer einigen vierbeinigen Lebewesen, die man früher Raten genannt hatte und ähnlichen kleineren Tieren gab es hier nur einige Insekten. Und davon wirklich sehr wenige, aber dafür sehr gefährliche. Nach seiner Mutter zu urteilen, gab es sicherlich noch einige Menschen. Doch diese waren über diese alte Trostlose Welt verteilt. Nie hatte er welche gesehen.

Ein Schatten legte sich über das Land. Die Frau sah sich nach den Wolken, die im Anmarsch waren, um. Auf ihren Kopf wirbelten weiße kurze Haare im Wind. Dieser hatte sich jetzt verstärkt und Regen setzte ein.

Shixins Herz rutschte ihn bis zum Hals. Die Frau kam genau auf ihn zu gerannt. Konnte sie ihn sehen? So schnell er konnte, rannte er um den Pulk herum und ging durch die nächstbeste offene Tür. Eilig drückte er sie zu. Das ging schlechter als gedacht. Die Scharniere waren mit der Zeit trocken geworden und die Apparatur, die sie öffnen und schließen sollte, hatte schon vor langer Zeit ihren Dienst eingestellt. Anschließend sah er sich um.