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Der Kolumbus-Effekt


Die Schleuse öffnete sich. Yuuki dachte vorbereitet zu sein für die Schwärze, in die er sich jetzt begab. Doch konnte kein Mensch sich tatsächlich vorstellen wie es war in einer absoluten Dunkelheit zu treten. Er schwebte hinaus, und die Sicherheitsleine verlor ihren beruhigenden Effekt auf ihn. Bei Ausflügen in der Erdumlaufbahn war es nie so pechschwarz gewesen. Das schlimmste was man dort erblickte konnte, waren die Sterne der Milchstraße. Selbst wenn man den Blick nach außerhalb unserer Galaxie wandte, waren noch Sterne zu sehen. Hier jedoch herrschte absolute Finsternis. Kein Stern weit und breit. Selbst die Galaxien um ihn herum befanden sich so weit entfernt, dass ihr Licht nur zu erahnen war. Er hätte schon ein leistungsstarkes Teleskop mit hundertfacher Vergrößerung haben müssen, um sie zu sehen. Sogar sein Schiff verschwand in dieser schwärze. Als er sich umdrehte wirkte die offene Schleuse wie eine Tür an einer tiefschwarzen Wand. Erst als er seinen Helmscheinwerfer einschaltete beruhigte sich sein Puls wieder. Da war die Außenhaut des Raumschiffes, die eher an einen alten Space Shuttle erinnerte. Letztendlich war es ja auch nichts anderes als eines mit ein paar speziellen Verbesserungen. Das Ionen-Triebwerk, der Henderson-Antrieb, einige neuere Astronomische Instrumente, sowie Alexa. Sie sollte den Einsamen Männern die Reise ein wenig erleichtern. Eine Stimme konnte die Psychologie eines Menschen positiv beeinflussen. So war die Idee dahinter. Allerdings gab es immer ausnahmen die diese Regeln bestätigten.

Als Yuuki mit seiner Hand über die Schiffs-Oberfläche streichte, merke er erst da, dass er schweißgebadet war.

„Alexa? Kannst du bitte die Positionslichter einschalten? Es ist schon erschrecken dunkel hier draußen“.

„Verstanden!“ antwortete die KI und sogleich blinkte es Rot über seiner Schulter am Flügelende und hinteren Seitenleitwerk.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst?“

„Bitte? Was meinst du? Ich sollte doch die Positionslichter einschalten, oder etwa nicht?“

„Sicher, aber hättest du sie nicht gleich auf Dauerbeleuchtung umschalten können?“ antwortete Yuuki verärgert.

„Das hast du nicht gesagt!“

„Jaaa! Und? Kannst du nun bitte auf Dauer umschalten?“

Das rote Licht reichte bei weiten nicht aus, um das Schiff für eine genauere Inspektion zu beleuchten. Doch zumindest konnte er alle Konturen ausmachen. Langsam schwebte er nun mit Hilfe seines kleinen Rucksack-Raketen-antriebs um seine Flugzeugartige Heimstätte. Auf der anderen Seite des Rumpfes empfing ihn statt der roten die Blauen Positionslichter. Soweit er es ermessen konnte, schien alles im besten Zustand zu sein. Die ganze Zeit über hatte er es vermieden in die Dunkelheit zu blicken. Sein Blick war ständig auf das Schiff gerichtet gewesen. Nur noch am Heck war er noch nicht gewesen als Alexa sich wieder meldete.

„Yuuki?“

„Ja! Was gibt es?“

„Ich konnte meine Berechnungen noch nicht durchführen“.

„Willst du mir etwas Bestimmtes damit sagen? Ich bin schon über einer halben Stunde hier Draußen und du hast nicht angefangen?“ fragte Yuuki. „Wo liegt das Problem?“

„Ich kann Nova Terra 87 nicht identifizieren. Am Zielpunkt befindet sich nichts“.